Also wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken mein Bein hat seine Tage. (Oder sollte mal ein Snickers essen) Nachdem ich jetzt seit einer Weile wieder meinen normalen Alltag bestreite, zum Pferd gehe, arbeite, trainiere und was man halt so tut, ist eigentlich alles wieder beim Alten. Ich habe keine Schmerzen mehr gehabt, sonst wäre ich auch wieder kürzer getreten, und konnte wieder alles selbstständig bewerkstelligen. Seit Tagen hatte ich mich auf den Geburtstag einer Freundin gefreut, endlich mal wieder unterwegs sein und feiern, Geschenk hatte ich gekauft, Outfit stand: „get this party started“. Denkste! Nach langer Kooperation entschied sich mein Bein für einen Warnstreik. Was morgens als kleines Piksen anfing und meistens nach ein paar Minuten in der Prothese verfliegt, entpuppte sich als mittelschwere Krise. Nach der Arbeit konnte ich plötzlich nicht mehr auftreten und humpelte wie der Krüppel 2.0 zu meinem Auto. Der Tank war fast leer. Verdammt! An der Tankstelle habe ich dann auch ca. eine Minute gebraucht bis ich wenigstens humpeln konnte um zu bezahlen. Eine Station weiter vor meiner Haustür wäre ich am liebsten in meine Wohnung gekrochen. Aus einem „ich mach noch schnell Situps und Essen warm“, wurde ein „Kann ich die Prothese eigentlich auch vor Jacke und Schuhen ausziehen?“ Immerhin weiß ich jetzt dass ich meine Mikrowelle auch ohne Prothesen bedienen kann. 😉
Natürlich habe ich mein rechtes Bein dann genaustens inspiziert. Ich hatte schon Angst es wäre wieder ein Stück der Naht aufgegangen, eine Blase auf der Narbe oder sowas. Aber nichts der gleichen war vorzufinden. Die Narbe intakt, nix offen, nix entzündet und die Rötung nach 10 Minuten weg. Mein Bein simuliert scheinbar, vielleicht eine Art Machtkampf:„Der Körper ist der Boss“. Meine einzige, nicht ganz wissenschaftliche Erklärung dafür ist das Unterbewusstsein. Vielleicht war es für Party noch zu früh und das war die Notbremse? Na dann Prost, ich habe nämlich Fastnachtskostüme anprobiert, weißte Bescheid Unterbewusstsein! Letztendlich war es wahrscheinlich das eine empfindliche Nervenende, welches sich schon bei den Betäubungsspritzen als Problemkind Nummer 1 profilieren musste. An der Stelle hat sich sowas wie Hornhaut gebildet und die pikst scheinbar den Nerv bei Belastung. Ich habe das ganze mal beim Baden eingeweicht und ein Blasenpflaster draufgeklatscht:„lindert den Schmerz, hemmt den Druck und fördert die schnelle Wundheilung“ -Na dann hop! Altweiber-Fastnacht ist bereits am Donnerstag. Ich geh als Matrosin. Piratin mit Holzbein wäre eigentlich auch eine Idee. Aber das is mir dann doch wieder zu viel des Guten. Karbon ist praktischer und schicker. Ich warte auf den Cyborg-Pirate-Trend. 😉
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